Am Samstag war es endlich so weit. Der Clownworkshop für die Jugendlichen der Pfarre Nord in Graz. Die Zahl der Angemeldeten war in der Woche zuvor auf 12 gestiegen. Toll! Der Workshop fand im Gemeinderaum der Kirche statt. Vom ersten Moment an merkte ich, dass viele sehr offen dafür waren aus sich heraus zu gehen. Das war großartig, es entstand schnell eine feierliche Stimmung. Es wurde eingetanzt, herumgegangen, herumgelaufen, herumgejagt. Bald waren einige als Cowboys verkleidet und begannen ihre Duelle. Es war dann zeitweise schwierig auch auf die etwas leiseren der Gruppe einzugehen, ich muss wohl noch lernen. Doch ich merkte dass sie Spaß hatten. Als wir zu der Übung kamen, wo es darum ging einfach mit einer Partnerin, einem Partner zu spielen verblüfften sie mich. Ich war nicht darauf eingestellt gewesen, dass sie das wirklich so gut können. Ich redete noch von voller Aufmerksamkeit für den anderen und sich einlassen auf ein Spiel, da hatten sich schon die ersten aufgemacht und Spiele gefunden. Es wurde getanzt, Tischfußball gespielt, abfangen gespielt und was ich sehr schön fand, sich lange gegenübersitzend in die Augen geschaut. Alles erfanden sie. Und ich hatte Leute erwartet, die nicht wissen, was sie miteinander tun sollen. Ich weiß nicht, wie diese Übung mit Erwachsenen aussieht, aber diese Leute waren sehr verspielt. Großartig! Zu Mittag hatte Dorothée Tortillas vorbereitet und wir langten kräftig zu und feierten den Geburtstag von Felix, einem Teilnehmer, mit Sachertorte. Danach spielten wir draußen ein wenig, kehrten nochmal zurück hinein um ein wenig in die Clownsnasen zu schlüpfen und dann kam das, worauf ich und worauf die Jugendlichen schon gewartet hatten. RAUS AUF DIE STRASSE!

Wir nahmen uns vor:

-Wir grüßen jeden und jede, der/die uns begegnet

-Wir überqueren Zebrastreifen nur in irgendeiner lustigen Art und Weise (Silly Walking)

-Wir machen Riesenseifenblasen

-Wir spielen mit einem Schwungtuch und laden Leute ein mitzumachen

-Wir verschenken Luftballons und Schokolade

_UND wir respektieren die Leute und ihre Grenzen

Und die Jugendlichen überraschten mich wieder. Sie gingen von sich aus auf Leute zu, zogen den Hut in dem Schokolade war, liefen Leuten mit Luftballonen hinterher und brachten sie zum lächeln, machten Riesenseifenblasen und brachten die Kinder die vorbeikamen zum Strahlen. 

Wie überall waren manche Leute die vorbeikamen gehemmt mit ins Fröhlichsein einzusteigen. Doch manch eine und einer blieb stehen, lachte, fragte uns was das denn hier solle und wir konnten sagen: "Einfach damit mehr gelacht wird!" Und das fanden die Menschen dann großartig. Wenn jemand etwas unerwartet Höfliches tut, ohne dafür etwas im Gegenzug zu verlangen, dann kann das sehr berühren, weil es uns zeigt, dass es Menschen gibt, die sich darum scheren, dass es einen gibt. Menschen, die sich wünschen, dass es einem gut geht. 
Dieser Blog soll jeden dazu ermutigen es auch zu probieren. Es steckt von Natur aus in uns, wir müssen uns nur trauen. Und so etwas gibt einen Energieschub, wie man ihn selten durch etwas anderes bekommen kann. 

Das erlebten wir in dieser Stunde am Andritzer Hauptplatz. Dann gingen wir zurück, teilten unsere Erlebnisse, räumten zusammen und verabschiedeten uns.

Danke an alle, es war ein wunder wundervoller Tag.