Es ist Zeit für Neues

Ein kleiner abschluss, ich bin stolz

 

Ich sitze in einem Kaffeehaus in Hermagor. Diese Woche jährt sich der Tag, an dem die Wanderschaft begann und ich habe beschlossen, ein paar Orte wieder zu besuchen. Wie einige vielleicht schon wissen, bin ich jetzt immer wieder zu Hause im Burgenland und der nächste Schritt führt mich nach Wien. Ich beginne das Studium der evangelischen Theologie. Ich möchte diesen Blog weiterschreiben, denn das Lernen, Helfen und Wachsen hört nicht auf. Ich möchte von Wien berichten und von meinem neuen Herzensprojekt: Der Jugendarbeit in Stadtschlaining.

 

Aber nochmal ein Jahr zurück. Ich kann gar nicht sagen, wie weit das alles weg wirkt. Das Fortgehen, der Wanderschäfer, der Clownworkshop in Graz, das Skilehrer-Sein... Es ist unwirklich, aber jetzt, wenn ich mich darauf konzentriere mich zu erinnern, bin ich stolz und fühle mich sehr stark. Der lange Weg, die Zweifel, die Freuden, Begegnungen, das Lernen, Helfen und Wachsen. Und nach diesem Jahr kann ich sagen: Ich bin gewachsen. Das Vertrauen, dass die Welt mir zeigen wird, was ich lernen soll, war richtig. Es führte mich an unterschiedlichste Orte, zu Menschen und Tätigkeiten und es formte mich zu dem Menschen, der ich nun ein Jahr später bin. Immer noch zweifelnd, immer noch oft ängstlich und in Gedanken verloren, aber breiter. Ich habe die Tage der Wanderschaft selbst finanziert, musste nur einmal draußen schlafen und es entstanden Geschichten, die ich gerne meinen Enkeln erzählen möchte. Und ich weiß nun: Auch wenn ich nichts mehr besitze auf der Welt, so kann ich doch rausgehen und komme durch. Es braucht nur ein offenes Gemüt. 

In diesen Tagen sah ich Menschen, die beschwingt und hoffnungsfroh waren und Menschen, die bitter und traurig waren. Menschen, die ich bewunderte und welche wo ich mir sagte: Ach, lass mich bloß nicht so werden. Es ist wichtig, dass wir uns auf Dinge einlassen, von denen wir nicht sicher sagen können, wie sie sich entwickeln. Es reicht, wenn es uns dorthin zieht. Beweglich bleiben und in unser Leben pusten, was uns fasziniert. 

Das sind große Worte und ich habe das bei Weitem nicht immer geschafft auf der Wanderung. Zweifelte, haderte, konnte nicht vertrauen und doch hatte ich ohne es wirklich zu begreifen stets einen roten Faden, dem ich folgen konnte. Es waren meine Talente, meine Träume und Sehnsüchte, Menschen, die ich traf. Es kam immer etwas. Auch wenn ich das Schlimmste befürchtete, es brauchte nur meine Füße, die weiter gingen in diese Richtung. 

 

Nun werde ich sesshafter. Ich habe viele Ideen und Träume für Wien. Ein gelber VW-Bus verspricht neue Abenteuer. Was mir aus diesem Jahr bleibt ist ein wunderbares Netz von Menschen quer durch Österreich und Teile Frankreichs. Menschen, die ich immer wieder besuchen kann, wo immer wieder der Geist dieser Wanderung spürbar ist. Träume und Ideen, die auf dieser Wanderung kamen. Und schließlich ich, mit den Lektionen die ich manche bewusst und manche unbewusst gelernt habe. Es war ein starkes Jahr und ich bin stolz. Danke!

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Silke (Dienstag, 11 September 2018 11:57)

    Willkommen zurück
    Ich wünsche dir viel Kraft und Freude auf deinen neuen Weg
    Lg

  • #2

    Reinhard (Dienstag, 11 September 2018 21:55)

    DANKE Dir und Alles Gute! Auf ein Wiedersehen bei JUGEND EINE WELT!

  • #3

    Resi (Dienstag, 11 September 2018 23:50)

    Ich freue mich mit dir und dich immer wieder zu sehen, mit dir Gedanken auszutauschen und dich auch immer wieder in die Arme zu schließen �

  • #4

    Maria Anna (Mittwoch, 12 September 2018 15:57)

    Lieber Flo,
    ja, in einem Jahr kann sich sehr viel tun in einem Menschenleben.
    Herzlichste Gratulation zu deiner Entwicklung und viel Glück und Segen für alles, was im Leben noch kommen wird.
    Danke für deine mich sehr berreichernde Freundschaft - ich umarme dich ganz fest und höre dazu dei.n/unser herzliches Lachen! � ❤

  • #5

    Doris (Donnerstag, 13 September 2018 23:00)

    Respekt, Bewunderung, Staunen, Verwunderung, Rätseln, Nachdenken, Kopfschütteln, Sehnsucht, Neugier, Erinnerungen ... sehr oft haben mich deine Berichte berührt! Ich wünsch dir alles Gute, dein Weg ist ein guter. Denn du kannst ihn so nehmen, wie er kommt.